Der Cutaway – der große Gesellschaftsanzug des Tages

Cutaway mit Schneiderpuppe Britischer Stil

Cutaway im klassischen Stil

Der Cutaway – oder Cut ist ein formelles Kleidungsstück für Herren, das sich aus dem Gehrock entwickelte und in seiner jetztigen Form um 1900 in England entstand. Der Begriff „Cutaway“ leitet sich von den abgeschnittenen Ecken des Gehrocks ab. 

Der Cut ist der festliche Morgenanzug entsprechend dem westlichen Protokoll. Der englische Name „morning coat“ weist darauf hin, wann er getragen wird: am Tag. Er wird zu feierlichen Anlässen am Vormittag und jedenfalls nicht nach 18 Uhr getragen. Abends wird der Cut durch den Frack oder den Smoking ersetzt. 

Als festlichster Tagesanzug wird er zu Hochzeiten, Beisetzungen oder Staatsempfängen getragen. Der Cut war ursprünglich eine bürgerliche Kleidung wie auch der Frack, doch heute wird er auf dem europäischen Kontinent insbesondere bei Hochzeiten des Adels oder des Großbürgertums getragen.

Die Tragevarianten sind international unterschiedlich. In Deutschland werden das dunkelgraue Sakko, eine silbergraue Weste und die gestreifte Stresemannhose mit einem weißen Hemd kombieniert. International wird das Jackett häufig aus schwarzem Stoff angefertigt und die Westen sind farbig. Besonders in England wird zum Cut ein blaues Hemd (normalerweise Kentkragen) mit einem weißen Kragen kombiniert. 

Die Krawatte zum Cutaway ist silbergrau, bei Trauerfeiern ist die Krawatte jedoch schwarz. Ein Plastron kann ebenfalls getragen werden. Zum Cut trägt man glatte schwarze Schuhe getragen auf dem Kopf einen schwarzen oder silbergrauen Zylinder!

Keinenfalls passt jedoch eine Schleife, ein Gürtel oder Kummerbund zum Cut!

Literaturverzeichnis

Crompton, Simon: Die guten Dinge maßgeschneidert. München 2016.

Feyerabend F.V, Ghosh F.: Shapes and Style of Fashion. Formen und Stile der Mode. 3. Auflage, München 2011.

Gilewska, Teresa: Schnittkonstruktion in der Mode. Herrenkleidung. Zuschneiden und zusammennähen. München 2014.

Hopkins, John: Menswear/Herrenmode. Berlin 2011.

Körzdörfer, Norbert: Der moderne Gentleman’s Guide. München 2021.

Roetzel, Bernhard: Gentleman Look Book. Postdam 2017.

Roetzel, Bernhard: Der Gentleman. Das Standardwerk der klassischen Herrenmode. Rheinbreitbach 2019.

Rusche, Thomas: Kleines Sør-Brevier der Kleidungskultur, Berlin 1992.

Sprenger, Ruth: Die hohe Kunst der Herrenkleidermacher. Wien 1960.

Starlay, Katharina: Der Stilcoach für Männer. Erfolgreich unterwegs in Job und Freizeit. 2. Auflage, Frankfurt am Main 2017.

Schüch-Schamburek, Irmie: Dresscode Man. Der Style Guide für den perfekten Auftritt. Wien 2010.

Wie bindet man einen Krawattenschal?

Krawattenschal (Ascot)

Der Krawattenschal, auch Ascot genannt, kommt sehr wohl zum Einsatz in der Freizeit. Er ist kein Accessiore für den Büroalltag. Aber ein Krawattenschal ist ein ewiger Klassiker und er gehört zur Gentleman-Garderobe! Die Herkunft der Krawattenschals ist eigentlich ausgesprochen praktischer Natur.
capsule wardrobe

Capsule Wardrobe in der klassischen Herrenmode

Seit den 1970er Jahren ist uns der Begriff „Capsule Wardrobe“ bekannt. Ich möchte hier nicht näher auf die Geschichte der Capsule Wardrobe eingehen, weil es im Internet viele Quellen dazu gibt. Wichtig ist zu wissen, dass dieser Begriff aus der Mode stammt. Stattdessen möchte ich genauer darauf eingehen, worum es dabei genau geht. Eine solche Garderobe ermöglicht es uns praktisch und effizient zu sein.

Hut-Etikette

Der Hut kehrt wieder in die Herrenmode zurück und die Herrschaften tragen ihren Hut immer öfter und immer selbstbewusster auf der Straße. Hier gibt es nur ein Problem, nämlich kennt sich niemand in Hut-Etikette aus. 
Cutaway und black lounge-suit (Stresemann) in einem Magazin

Stresemann (Bonner Anzug)

Der Bonner Anzug oder Stresemann ist ein kleiner Gesellschaftsanzug für den Tag. Er kann den Cutaway ersetzen, hat aber weniger offiziellen Charakter. Für Empfänge, Konferenzen, Trauungen, Begräbnisse, Taufe oder Firmung,offizielle Anlässe in der Politik und in der Diplomatie ist der Stresemann immer die richtige Wahl.
Sherry Tweed von Holland&Sherry aus London

Der Ursprung des Tweed

Der Tweed ist 150 Kilometer langer Fluss, der im schottisch-englischen Grenzgebiet verläuft und in die Nordsee mündet. Der Name des Flusses hat die Bezeichnung für einen Stoff beeinflusst, der zu den legendärsten Geweben der britischen Insel zählt, den Tweed. Der Name leitet sich vom Fluss oder von Twill, der alten Bezeichnung für verwobene Stoffgewebe ab.
Edward VII. - Prince of Wales Porträtbild

Der Esterhazy-Check – ein Muster ganz im Austro-Hungarian-Style!

Auf der ganzen Welt ist dieser Stoff als "Prince of Wales" bekannt, mit einer Ausnahme: Den Nachfolgeländern der österreichisch-ungarischen Monarchie. In Österreich heißt der Stoff "Esterhazy-Check", in Ungarn "eszterházy kockás".
Die Variationen des Dinner-Jackets

Das weiße Dinner-Jacket

Der Begriff "das weiße Dinner-Jacket" ist eigentlich irreführend, bezeichnet er doch ein offizielles weißes Abendjackett, das nicht nur zum Dinner getragen wird.
Smoking mit schwarzer Fliege (Black tie) und mit Smoking-Hemd

Smoking – Wie trägt man einen Smoking?

In gedrückten Einladungen wird auf diese Kleiderordnung mit black tie beziehungsweise cravate noire (für die zugehörige schwarze Fliege) hingewiesen. In den USA nennt man den Smoking als tuxedo.
Cutaway, Weste und Stresemannhose Stoff: Holland&Sherry aus London

Der Cutaway – der große Gesellschaftsanzug des Tages

Der Cutaway - oder Cut ist ein formelles Kleidungsstück für Herren, das sich aus dem Gehrock entwickelte und in seiner jetztigen Form um 1900 in England entstand. Der Begriff "Cutaway" leitet sich von den abgeschnittenen Ecken des Gehrocks ab.